
Sind Handystrahlen schädlich? Eine umstrittene Diskusson!
Was ist Handystrahlung? Handys und Smartphones sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Das ist einerseits sehr praktisch, aber andererseits laut Experten auch nicht immer ungefährlich. Wie viel Strahlung geht eigentlich von einem Handy aus? Sind Handystrahlen schädlich? Und wie kann man möglichen Risiken wirklich vorbeugen? Hier erfährst du alles, was du über das Thema Handystrahlen wissen musst.
Welche Strahlen können von Handys ausgehen?
Bei einem Handy kommen verschiedene Arten von Strahlung zusammen:
- Zum einen handelt es sich natürlich um ein Gerät, das elektromagnetische Strahlen abgeben und damit den Elektrosmog erhöhen kann.
- Zum anderen verbindet sich das Handy über hochfrequente elektromagnetische Funkwellen mit dem nächsten Handymast. Das geschieht über verschiedene Standards: GSM, UMTS, LTE und seit Neuestem immer häufiger auch über die 5G-Technologie. Ganz besonders beim Telefonieren entstehen dadurch Funkwellen, die umgansprachlich als Handystrahlen bezeichnet werden.
Und schließlich sind Smartphones auch sehr häufig mit dem WLAN verbunden, sodass durch die Nutzung auch die WLAN-Strahlung erhöht wird.
Da immer mehr Handys angemeldet werden und sich viele Menschen flächendeckend guten Empfang und stabiles Internet wünschen, werden immer mehr Mobilfunkmasten gebraucht und gebaut. Für 5G wird die Dichte des Ausbaus noch deutlich weiter ansteigen, weil die 5G-Frequenzen der einzelnen Masten nicht so weit reichen wie bisherige Mobilfunkstandards. Es gilt: Je höher die Frequenz, umso kürzer die Reichweite. Wie viele Masten gebraucht werden, hängt auch von der Zahl der Menschen ab, die diese nutzen. Außerdem ist die Intensität und Häufigkeit der Nutzung entscheidend. Je mehr Handys gleichzeitig ins Netz wollen, umso dichter muss das System ausgebaut sein. In Großstädten gibt es deshalb deutlich mehr Handystrahlung als in ländlichen Gebieten.
Wann sind die Handystrahlen besonders stark?
Besonders ausgeprägt sind die Handystrahlen dann, wenn du mit dem Handy telefonierst. Vor allem beim Verbindungsaufbau ist die Strahlung sehr hoch. Deshalb solltest du das Telefon erst dann ans Ohr halten, wenn es klingelt. Dann stellt das Handy die Verbindung her und die Strahlenbelastung sinkt ab.
Auch wenn der Empfang schlecht ist und das Handy intensiv versucht, sich zu verbinden, steigt die Strahlung besonders stark an. Deshalb solltest du bei schlechtem Empfang nicht unnötig lange telefonieren. Aber selbst wenn du dein Handy gerade gar nicht benutzt, kann die Strahlenbelastung sehr hoch sein. Das gilt vor allem in Großstädten. Entscheidend ist auch der sogenannte SAR-Wert des Handys. Je höher dieser Wert ist, umso mehr Handystrahlung entsteht. Du solltest deshalb beim Kauf eines neuen Gerätes auf einen niedrigen SAR-Wert achten, um deine Strahlenbelastung zu verringern.
Übrigens: Strahlenschutzfolien, die manchmal zum Schutz vor Handystrahlen verkauft werden, können das Problem noch verstärken. Sie halten durch Absorption zwar tatsächlich einen Teil der Strahlen ab. Allerdings verschlechtert sich dadurch der Empfang und das Handy stellt sich darauf ein, indem es die Strahlungsintensität erhöht. Deshalb gehen wir bei VIVOBASE einen anderen Weg: Die Strahlen werden nicht abgeschaltet oder absorbiert, sondern unsere Geräte verringern die Körperantennenfunktion. Wie das funktioniert, erklären wir dir hier noch genauer.
Wie kann sich Handystrahlung auf Mensch und Tier auswirken?
Ob sich Handystrahlen wirklich negativ auf Menschen, Tiere und Pflanzen auswirken können, ist bis heute nicht abschließend geklärt. Einige Studien und Experten haben herausgefunden, dass Handystrahlen für Lebewesen ungefährlich sind. Andere Untersuchungen gehen dagegen von einem gewissen Einfluss auf Organismen aus. Wir möchten dir nachfolgend einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand zu diesem Thema geben.
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) publizierte Ende 2024 insgesamt drei Studien, welche sich mit hochfrequenten elektromagnetischen Strahlen und deren Auswirkungen auf ein erhöhtes Krebsrisiko, oxidativem Stress sowie kognitiver Leistungsfähigkeit beschäftigten. Die Wissenschaftler kamen im Rahmen dieser Meta-Studie zu dem Ergebniss, dass durch Handystrahlung kein erhöhtes Risiko durch die Mobilfunknutzung für die Gesundheit besteht. Laut einem der Studienautoren wiesen die hierfür herangezogenen Studien aus der Vergangenheit aber teilweise schwere methodische Mängel auf. Der Bedarf an qualitativ hochwertigen Studien, welche die entsprechenden Ergenisse bestätigen, ist daher sehr hoch. Es sind aus sicht des Autors also weitere Studien nötig, um endgültig zu klären in wie weit Handystrahlung Auswirkungen auf unsere Gesundheit hat.
Schon 2011 hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Strahlungen im Frequenzbereich von Handystrahlung als „potenziell krebserregend“ eingestuft. Wirkliche Beweise für diese Gefahr gibt es zwar noch nicht. Aber es gibt eine ganze Reihe von Studien, die einen Zusammenhang zwischen Handystrahlung und Krankheitsgefahren vermuten lassen. Für Aufsehen sorgte zum Beispiel die CERENAT-Studie, welche in Frankreich durchgeführt wurde. Im Rahmen der Studie wurde der Zusammenhang zwischen der Nutzung von Mobiltelefonen und dem Risiko für Hirntumore untersucht. Eine der Hauptaussagen war hierbei, dass speziell Personen welche häufig (mindestens 15 Stunden pro Monat über fünf Jahre) ein Mobiltelefon nutzen, ein erhöhtes Risiko für Tumore haben.
Bereits die unterschiedlichen Ergebnisse des BfS und der CERENAT-Studie deuten darauf hin, dass es bisher keine klare Aussage dazu gibt, ob Handystrahlung möglicherweise negative gesundheitliche Auswirkungen haben kann. Daher ist in jedem Fall weitere Forschungsarbeit notwendig, um diese wichtige Frage abschließend zu klären.
Wie können wir zuhause und unterwegs Handystrahlung vorbeugen?
Viele Menschen wollen nicht auf die Annehmlichkeiten moderner Technik verzichten, sind sich aber über die möglichen gesundheitlichen Konsequenzen unsicher. Diese einfachen Tipps helfen dir, um die mögliche Belastung durch Handystrahlung möglichst niedrig zu halten:
- Telefoniere nicht zu lange mit dem Telefon am Ohr! Halte die Gespräche entweder kurz oder verwende ein Headset oder den Raumlautsprecher, wenn es doch länger dauert! Das empfehlen übrigens mittlerweile auch fast alle Smartphone-Hersteller in ihren Bedienungsanleitungen. Denn anderst wäre es für die Hersteller kaum noch möglich, die EU-weiten Grenzwerte einzuhalten.
- Bei schlechtem Empfang solltest du die Gespräche besonders kurz halten.
- Transportiere das Handy möglichst nicht in der Hosentasche oder Körpernähe, sondern in einer Tasche oder einem Rucksack! Je weiter du es vom Körper entfernt trägst, umso besser.
- Decke beim Telefonieren nicht die Antenne deines Handys ab, sonst strahlt es noch stärker, um den schlechten Empfang auszugleichen. Du weißt nicht, wo sich bei deinem Telefon die Antenne befindet? Die Bedienungsanleitung des Gerätes oder eine Google-Suche helfen hier schnell weiter.
- Nachts solltest du das Handy soweit wie möglich weg vom Bett deponieren, es komplett aus dem Schlafzimmer verbannen oder in den Flugmodus stellen. Dann sendet es keine Funksignale mehr aus. Die Weckfunktion funktioniert übrigens auch im Flugmodus.
Wenn du gerade kein Netz auf deinem Smartphone brauchst, schalte das WLAN und Bluetooth aus! Das vermeidet vor allem beim Telefonieren einiges an Strahlung.