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INTERPHONE: Auswirkungen Handystrahlung

Die INTERPHONE-Studie aus dem Jahr 2010, eine der bisher größten Untersuchungen zum Thema Handynutzung und Hirntumoren, wurde von der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) der WHO koordiniert und in 13 Ländern durchgeführt. Ziel der Studie war es, herauszufinden, ob die Nutzung von Mobiltelefonen das Risiko für bestimmte Tumoren im Kopfbereich erhöhen kann. Im Mittelpunkt standen dabei Gliome, Meningeome, Akustikusneurinome und Parotistumoren.

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie zeigen, dass kein klarer Zusammenhang zwischen der normalen Nutzung von Mobiltelefonen und einem erhöhten Risiko für Gliome oder Meningeome festgestellt werden konnte. Allerdings ergab sich bei den Vielnutzern, also Personen, die ihr Handy über einen Zeitraum von etwa zehn Jahren täglich mindestens 30 Minuten nutzten, ein leicht erhöhtes Risiko für Gliome. Die Forscher wiesen jedoch darauf hin, dass Verzerrungen wie Erinnerungsfehler der Teilnehmer dieses Ergebnis beeinflusst haben könnten. Für Akustikusneurinome und Parotistumoren fand die Studie keine eindeutigen Hinweise auf ein erhöhtes Risiko durch Mobiltelefonnutzung.

Die INTERPHONE-Studie weist jedoch auch einige methodische Schwächen auf. Dazu gehören vor allem Erinnerungsverzerrungen, da die Teilnehmer genaue Angaben zu ihrer Handynutzung über einen langen Zeitraum hinweg machen mussten, was zu Ungenauigkeiten führen kann. Außerdem wurden nur Daten bis zum Jahr 2004 erhoben, sodass die Ergebnisse nicht unbedingt auf die heutige Nutzung von Smartphones übertragbar sind. Auch die unterschiedliche Teilnahmequote zwischen erkrankten Personen und gesunden Kontrollpersonen könnte die Resultate beeinflusst haben.

Trotz dieser Einschränkungen kam die INTERPHONE-Studie zu dem Schluss, dass kein klarer kausaler Zusammenhang zwischen Handynutzung und Hirntumoren nachgewiesen werden konnte. Dennoch konnten die Forscher ein leicht erhöhtes Risiko für Gliome bei Vielnutzern nicht vollständig ausschließen. Auf Grundlage dieser und weiterer Studien stufte die WHO im Jahr 2011 Mobilfunkstrahlung als „möglicherweise krebserregend“ (Gruppe 2B) ein, was bedeutet, dass ein Risiko nicht bewiesen, aber auch nicht ausgeschlossen werden kann.

Für den Alltag bedeutet das, dass zwar kein unmittelbarer Anlass zur Sorge besteht, es aber dennoch sinnvoll ist, die Belastung durch Handystrahlung vorsorglich zu reduzieren – insbesondere bei häufiger Nutzung. Dazu gehört zum Beispiel die Verwendung von Freisprecheinrichtungen oder Headsets, das Telefonieren über Lautsprecher sowie die Vermeidung von Telefonaten bei schlechtem Empfang, da in solchen Situationen die Sendeleistung des Handys steigt. Auch das Tragen des Handys nicht direkt am Körper kann dazu beitragen, die persönliche Strahlenbelastung zu verringern.

Zusammengefasst liefert die INTERPHONE-Studie keine eindeutigen Beweise für ein erhöhtes Risiko durch Mobiltelefonnutzung, deutet jedoch auf mögliche Risiken bei intensiver Nutzung hin. Obwohl die Daten keine akute Gesundheitsgefahr belegen, ist es sinnvoll, einfache Maßnahmen im Alltag umzusetzen, um die eigene Belastung zu minimieren – getreu dem Vorsorgeprinzip.

Hier gehts zur englischsprachigen Originalpublikation der Studie.

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