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Gesundheitliche Auswirkungen WiFi

WiFi-Strahlung

Die Studie mit dem Titel „Health effects of WiFi radiation: a review based on systematic quality evaluation“ von Stefan Dongus und Kollegen, veröffentlicht im Oktober 2022 im Critical Reviews in Environmental Science and Technology, befasst sich eingehend mit den potenziellen gesundheitlichen Auswirkungen von WiFi-Strahlung. Obwohl WiFi nur einen vergleichsweise geringen Anteil an der gesamten Exposition gegenüber hochfrequenten elektromagnetischen Feldern (RF-EMF) im Alltag ausmacht, gibt es immer wieder Bedenken hinsichtlich möglicher gesundheitlicher Risiken durch diese spezifische Art der Strahlung. Ziel der Studie war es, sämtliche verfügbaren wissenschaftlichen Untersuchungen zu bewerten, die die biologischen und gesundheitlichen Effekte von WiFi-Exposition unter realistischen Bedingungen erforscht haben – und dabei grundlegende Qualitätskriterien erfüllen.

Für die Analyse führten die Autoren eine umfassende systematische Literaturrecherche durch. Diese umfasste alle zwischen Januar 1997 und August 2020 veröffentlichten Studien, die sich mit den gesundheitlichen Auswirkungen von WiFi-Strahlung befassten. Die Suche wurde in renommierten wissenschaftlichen Datenbanken durchgeführt. Im Anschluss unterzogen die Autoren die gefundenen Studien einer detaillierten Qualitätsbewertung. Dabei wurden verschiedene Aspekte berücksichtigt, etwa die Verblindung und Dosimetrie in experimentellen Studien sowie potenzielle Verzerrungen (Bias) in epidemiologischen Untersuchungen. Die Qualitätsbewertung war entscheidend, um sicherzustellen, dass nur belastbare und methodisch saubere Studien in die finale Auswertung einflossen.

Von den insgesamt 1.385 identifizierten Artikeln erfüllten letztlich 23 Studien die festgelegten Qualitätskriterien. Diese Studien setzten sich zusammen aus sechs epidemiologischen Untersuchungen, sechs Humanexperimenten, neun in-vivo-Studien (an Tieren) und zwei in-vitro-Studien (an Zellkulturen). In den in-vivo- und in-vitro-Studien wurden Expositionsniveaus von bis zu 4 W/kg getestet – ein Wert, der deutlich über den typischen Alltagswerten liegt. Die Humanstudien hingegen konzentrierten sich auf Expositionsniveaus, die mehrere Größenordnungen unterhalb der von der Internationalen Kommission zum Schutz vor nichtionisierender Strahlung (ICNIRP) festgelegten Richtwerte lagen und somit reale Bedingungen widerspiegelten, wie sie bei der Nutzung von WiFi üblich sind.

Die Ergebnisse dieser qualitativ hochwertigen Studien waren bemerkenswert konsistent: Es konnten keine eindeutigen Hinweise auf gesundheitsschädliche Effekte durch die Exposition gegenüber WiFi-Strahlung festgestellt werden. Insbesondere ergaben die epidemiologischen Studien keine belastbaren Zusammenhänge zwischen WiFi-Exposition und gesundheitlichen Beschwerden wie Kopfschmerzen, Schlafstörungen oder Konzentrationsschwächen. Auch die Humanexperimente zeigten keine signifikanten Effekte auf physiologische Parameter wie Herzfrequenz, EEG-Muster oder kognitive Funktionen. In den in-vivo- und in-vitro-Studien wurden zwar vereinzelt biologische Effekte beobachtet, diese traten jedoch meist bei deutlich höheren Expositionsniveaus auf, als sie im Alltag durch WiFi-Geräte erreicht werden.

Auf Basis dieser umfassenden Analyse kommen die Autoren zu dem Schluss, dass es derzeit keine konsistenten wissenschaftlichen Belege für gesundheitsschädliche Auswirkungen durch WiFi-Exposition gibt – vorausgesetzt, die bestehenden Grenzwerte werden eingehalten. Dennoch betonen die Autoren das Vorsorgeprinzip und empfehlen, die persönliche Exposition gegenüber WiFi-Strahlung möglichst gering zu halten, insbesondere in sensiblen Umgebungen wie Kindergärten, Schulen oder Schlafzimmern. Dazu kann etwa der Einsatz kabelgebundener Netzwerke beitragen oder das Ausschalten von WiFi-Routern in der Nacht.

Die Studie hebt auch hervor, dass die Forschung auf diesem Gebiet weitergeführt werden sollte, insbesondere in Bezug auf mögliche Langzeiteffekte und die kombinierte Exposition gegenüber verschiedenen Quellen elektromagnetischer Felder. Während die bisherigen Daten beruhigend sind, ist eine kontinuierliche wissenschaftliche Überwachung notwendig, um auch zukünftige Entwicklungen und Technologien im Blick zu behalten.

Insgesamt liefert diese Arbeit eine solide und umfassende Bewertung der aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse zu den gesundheitlichen Auswirkungen von WiFi-Strahlung. Sie unterstützt die bestehende Auffassung vieler Gesundheitsbehörden, dass WiFi bei Einhaltung der geltenden Richtlinien als unbedenklich einzustufen ist, plädiert jedoch gleichzeitig für einen verantwortungsvollen und bewussten Umgang mit drahtloser Technologie.

Hier gehts zur englischsprachigen Originalpublikation der Studie.

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