
Elektromagnetische Strahlen: Eine unsichtbare Belastung in unserem Alltag?
Elektrosmog ist ein umganssprachliches Wort für die Gesamtheit aller künstlich erzeugten elektromagnetischer Felder, die in unserer Umwelt vorhanden sind. Elektromagnetische Felder gehen von so gut wie allen technischen Geräten aus. Wenn man bedenkt, wie viele Elektrogeräte im Alltag in unserer Umgebung laufen, kann man sich leicht vorstellen, dass mancherorts eine sehr hohe Konzentration an elektromagnetischen Strahlen entstehen kann. Auch nach vielen Jahren der Forschung ist bis heute nicht abschließend geklärt, ob elektromagnetische Strahlen unter Umständen auch gesundheitliche Auswirkungen haben können. Deshalb wünschen sich viele Menschen einen Weg, um EMF (Elektromagnetische Felder) zu reduzieren oder deren Einfluss zumindest zu verringern.
Zunächst ist es wichtig zu verstehen, woher Elektrosmog eigentlich kommt. In unserem täglichen Leben sind wir von zahlreichen Quellen elektromagnetischer Felder umgeben. Dein Smartphone, dein WLAN-Router, der Fernseher und sogar deine Mikrowelle – sie alle erzeugen elektromagnetische Felder in den unterschiedlichsten Frequenzbereichen. Auch außerhalb deines Zuhauses bist du Elektrosmog ausgesetzt. Mobilfunkmasten, Stromleitungen und die WLAN-Netze in Cafés oder Büros tragen zur elektromagnetischen Belastung bei.
Elektromagnetische Felder sind ein physikalisches Phänomen – der Begriff Elektrosmog wird hingegen umganssprachlich für die zusätzlichen, durch technische Geräte verursachten Felder verwendet. In unserer modernen Welt ist es praktisch unmöglich sich von dieser Exposition zu isolieren.
Gesundheitliche Auswirkungen: Ein umstrittenes Thema
Die möglichen Auswirkungen von Elektrosmog auf unsere Gesundheit ist ein von der Öffentlichkeit und Wissenschaft viel diskutiertes und äußerst kontroverses Thema. Da uns Aufklärung sehr am Herzen liegt, möchten wir dir hier gerne einen Überblick über den aktuellen Forschungs- und Meinungsstand zum Thema EMF geben.
In Deutschland gibt es sogar ein eigenes Bundesamt, welches sich mit dem Thema elektromagnetische Strahlen beschäftigt: das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS). Laut dem BfS kann elektromagnetische Strahlung zwar durchaus gesundheitliche Folgen haben, allerdings – und das sei entscheidend – nach dem heutigen wissenschaftlichen Kenntnisstand nicht innerhalb der gesetzlich festgelegten Grenzwerte. Und zwar auch dann nicht, wenn die Felder dauerhaft auf uns einwirken. Laut dem BfS ist dies auch der „international weitgehend fachliche Konsens“. Da es aber nach wie vor wissenschaftliche Unsicherheiten bezüglich des Risikos von elektromagnetischen Strahlen gebe, empfiehlt auch das BfS die Einwirkung nieder- und hochfrequenter Felder möglichst zu verringern. Auch wenn das gesundheitliche Risiko durch EMF ausdrücklich bis heute nicht belegt ist. Wie jeder für sich selbst den Einfluss von EMF durch einfache Handlungen verringern kann, haben wir hier für dich zusammengefasst.
Das Bundesministerium für Gesundheit (BGM) teilt den Standpunkt des BfS. Auch dort wird betont, dass negative Auswirkungen auf die Gesundheit durch elektromagnetische Felder bisher nicht nachgewiesen werden konnten. Erst bei höheren Feldstärken oberhalb gesetzlich festgelegter Grenzwerte sind direkte Wirkungen nachgewiesen, die sofort auftreten. Deshalb werde laufend weitergeforscht, ob es langfristige Schädigungen von EMF geben kann.
Eine andere Ansicht vertritt hingegen die Weltgesundheitsorganisation WHO. Sie hat bereits im Jahr 2011 durch eine Expertengruppe der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) festgestellt, dass Handystrahlung „möglicherweise krebserregend“ sein kann. Auch die Handystrahlung fällt unter den Oberbegriff der elektromagnetischen Felder. Spannend ist der Zeitpunkt der Feststellung, nämlich nur ca. vier Jahre nach der Markteinführung des ersten Smartphones. Im Rahmen der Untersuchung haben 31 Fachleute aus insgesamt 14 Ländern sämtliche verfügbare wissenschaftliche Untersuchungen zu diesem Thema ausgewertet. Demnach könne ein erhöhtes Krebsrisiko durch hochfrequente elektromagnetische Strahlung (durch z. B. Handys, Rundfunk, Radar) nicht ausgeschlossen werden. Auch die WHO betont, dass weiterer Studienbedarf nötig sei, um eine endgültige Aussage treffen zu können.
Einige Menschen berichten auch von Symptomen wie Kopfschmerzen, Schlafstörungen oder Konzentrationsschwierigkeiten, die sie auf Elektrosmog zurückführen. Wissenschaftliche Studien zu diesem Thema liefern auch hier unterschiedliche Ergebnisse. Während einige Untersuchungen keine eindeutigen Zusammenhänge feststellen konnten, deuten andere auf mögliche Risiken hin. Es ist wichtig zu betonen, dass die Forschung in diesem Bereich noch nicht abgeschlossen ist und weitere Studien nötig sind, um die langfristigen Auswirkungen besser zu verstehen.
Auch wenn die Debatte über die gesundheitlichen Folgen weiter anhält, möchten viele Menschen vorsorglich ihren Kontakt mit Elektrosmog reduzieren. Es gibt einige einfache Maßnahmen, die du in deinem Alltag umsetzen kannst. Zum Beispiel kannst du dein Smartphone nachts ausschalten oder in den Flugmodus versetzen. Wenn du es trotzdem als Wecker nutzen möchtest, lege es nicht direkt neben deinen Kopf, sondern etwas weiter weg. In deinem Schlafzimmer solltest du generell auf elektronische Geräte verzichten. Stattdessen kannst du einen batteriebetriebenen Wecker verwenden.
Auch dein WLAN-Router sendet ständig Signale aus. Wenn du ihn nicht brauchst, zum Beispiel nachts, kannst du ihn ausschalten. Viele Router haben dafür eine Zeitschaltuhr. Bei der Nutzung deines Laptops oder Tablets ist es ratsam, eine kabelgebundene Verbindung zu bevorzugen, anstatt WLAN zu nutzen. Das reduziert die Strahlenbelastung erheblich.
Anwendungen und natürliche Ausgleichsmöglichkeiten
Neben technischen Anwendungen gibt es auch natürliche Wege, um dein Wohlbefinden zu steigern. Regelmäßige Aufenthalte in der Natur, wo die Belastung durch Elektrosmog deutlich geringer ist, können sehr wohltuend sein. Auch Zimmerpflanzen können möglicherweise helfen, die Raumluft zu verbessern und ein angenehmeres Wohnklima zu schaffen.
Letztendlich geht es darum, einen ausgewogenen Umgang mit der Technologie in unserem Leben zu finden. Die vollständige Vermeidung von elektromagnetischen Strahlen ist in der heutigen Zeit kaum noch möglich. Stattdessen kannst du durch bewussten Umgang mit elektronischen Geräten und einigen einfachen Vorsichtsmaßnahmen den Einluss reduzieren. So kannst du die Vorteile der modernen Technik nutzen und gleichzeitig auf deine Gesundheit achten.