
Die französische CERENAT-Studie, die zwischen 2004 und 2006 durchgeführt und 2014 veröffentlicht wurde, untersuchte den möglichen Zusammenhang zwischen der Nutzung von Mobiltelefonen und dem Auftreten von Hirntumoren wie Gliomen und Meningeomen. Ziel der Studie war es herauszufinden, ob eine langfristige und intensive Handynutzung das Risiko für diese Tumorarten erhöhen kann. Dazu wurde eine Fall-Kontroll-Studie durchgeführt, bei der 253 Gliom- und 194 Meningeom-Fälle mit 892 gesunden Kontrollpersonen verglichen wurden. Die Teilnehmer wurden ausführlich zu ihrer Handynutzung befragt, einschließlich der Dauer, Häufigkeit und Art der Nutzung.
Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass bei Personen, die ihr Handy insgesamt mehr als 896 Stunden genutzt hatten – was etwa einer täglichen Nutzung von 30 Minuten über zehn Jahre entspricht – ein signifikant erhöhtes Risiko für das Auftreten von Gliomen und Meningeomen bestand. Das Risiko für Gliome war bei diesen Vielnutzern fast dreimal so hoch wie bei Wenignutzern oder Nichtnutzern, während das Risiko für Meningeome mehr als doppelt so hoch war. Besonders auffällig war der Zusammenhang bei beruflichen Vielnutzern, während gelegentliche private Handynutzung kein erhöhtes Tumorrisiko aufwies.
Die Autoren der CERENAT-Studie betonten, dass diese Ergebnisse zwar auf einen möglichen Zusammenhang zwischen intensiver Handynutzung und Hirntumoren hinweisen, sie jedoch keine kausalen Zusammenhänge belegen können. Dennoch raten sie zu vorsorglichen Maßnahmen, um die persönliche Exposition gegenüber elektromagnetischen Feldern zu reduzieren. Dazu zählen die Verwendung von Freisprecheinrichtungen, kürzere Telefongespräche sowie das Vermeiden von Telefonaten bei schlechtem Empfang, da das Mobiltelefon in diesen Situationen eine stärkere Strahlung abgibt.
Insgesamt liefert die CERENAT-Studie wichtige Hinweise auf mögliche gesundheitliche Risiken durch intensive Handynutzung, insbesondere bei beruflich stark exponierten Personen. Sie unterstreicht zudem die Notwendigkeit weiterer Forschung, um die langfristigen Auswirkungen der Mobiltelefonnutzung auf die Gesundheit besser zu verstehen. Die vollständigen Ergebnisse und Details der Studie wurden im Fachjournal „Occupational and Environmental Medicine“ veröffentlicht und stehen dort zur Einsicht bereit.
Hier gehts zur englischsprachigen Originalpublikation der Studie.