Kann man durch regelmäßige Handynutzung Tumore bekommen? Diese Frage beschäftigt Wissenschaftler und Verbraucher gleichermaßen. In einem Bericht hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) durch ihre Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) elektromagnetische Felder als „möglicherweise krebserregend“ eingestuft. Diese Klassifizierung betrifft nicht nur Mobiltelefone, sondern auch andere Quellen von elektromagnetischen Strahlen wie z. B. Radarsysteme und Rundfunksender. Die Entscheidung basiert auf umfangreichen Studien, die ein erhöhtes Risiko für Gliome – eine bösartige Form von Hirntumoren – bei intensiven Handynutzern zeigten. Obwohl die Beweise als „begrenzt“ eingestuft wurden, unterstreicht dieser Bericht die Notwendigkeit weiterer Forschung und vorsorglicher Maßnahmen. In einer Welt mit über 5 Milliarden Mobiltelefonnutzern wirft diese Einstufung wichtige Fragen zur langfristigen Sicherheit unserer allgegenwärtigen digitalen Begleiter auf.
Weitere Details dieser wegweisenden Studie erhälst du in der englischsprachigen Orginalpublikation der WHO.
Neue Studien aus Kalifornien untersuchen den möglichen Zusammenhang zwischen elektromagnetischen Strahlen und Leukämie und Gehirntumoren bei Kindern. Die Ergebnisse sind unterschiedlich und werfen Fragen auf. Eine großangelegte Studie, die sich auf Hochspannungsleitungen konzentrierte, fand einen schwachen, nicht signifikanten Zusammenhang. Eine andere Untersuchung in Los Angeles, die ebenfalls Stromleitungen berücksichtigte, berichtete hingegen von einem statistisch signifikanten erhöhten Risiko.
Die Los Angeles-Studie deutet auf ein erhöhtes Leukämierisiko bei Magnetfeldstärken über 0,125 μT hin. Dies liegt unter dem Wert von 0,4 μT, den die Weltgesundheitsorganisation in einer früheren Meta-Analyse als untere Grenze für ein erhöhtes Risiko identifiziert hatte.
Beide Studien haben ihre eigenen methodischen Stärken und Schwächen. Die unterschiedlichen Ergebnisse zeigen, dass weitere Forschung notwendig ist, um die möglichen Auswirkungen von elektromagnetischen Feldern auf die Gesundheit von Kindern besser zu verstehen.
Hier gehts zur englischsprachigen Originalpublikation der Studie.